Abstract

Title: "Materietheorien im Anschluß an Hermann Weyl"

Abstract:
Mitte der 20er Jahre unterscheidet Hermann Weyl Feld- von, wie er es nennt, Agens-Theorien der Materie. Dem ersten Theorietyp ordnet er beispielsweise seine eigene vereinheitlichende Feldtheorie von 1918 (aus der das Eichprinzip hervorgegangen ist) unter. Der Feldbegriff ist dabei klassisch und das Materieverständnis sozusagen passiv-geometrisch. Den Rahmen für eine Agenstheorie, der zufolge die Materie etwas Aktives aber kein Teil der Raumzeit ist, entwickelt Weyl einige Jahre später, um die damals neuen Erkenntnisse aus der Quantentheorie mit in sein Materiekonzept integrieren zu können. In meinem Vortrag werde ich diese Unterscheidung von Theorien kurz einführen und verdeutlichen, dass sie stark auf Weyls philosophischem Hintergrund basiert (Weyl hatte u.a. bei Husserl studiert). Anschließend werde ich die Unterscheidung auf spätere und aktuelle Materietheorien anwenden (Wheelers Geometrodynamik, Loop Quantum Gravity, Stringtheorie).