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Bei diesem Modell können die Plätze eines Gitters der Länge L jeweils von einem Teilchen besetzt oder unbesetzt sein. Diese Teilchen besitzen die folgende (stochastische) Dynamik in diskreter Zeit:
Die Teilchen auf den Plätzen 1 bis L-1 hüpfen pro diskretem Zeitschritt (pro Update) mit Wahrscheinlichkeit p einen Platz nach rechts, wenn dieser Platz unbesetzt ist. Ein Teilchen, das auf Platz L sitzt, verlässt mit Wahrscheinlichkeit b die Kette. Ist der erste Platz der Kette während diese Updates unbesetzt, so hüpft aus einem Teilchenreservoir ein Teilchen mit Wahrscheinlichkeit a auf den ersten Platz.
Nach langer Zeit stellt sich in dem System, unabhängig von den Anfangsbedingungen, ein stationärer Teilchenstrom von links nach rechts ein. Deswegen erreicht dieses System nie das Gleichgewicht, es handelt sich also um ein statistisches Modell des bisher nur teilweise verstandenen Nicht-Gleichgewichts.
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Abb. 1: Phasendiagramm des offenen Systems. | Abb. 2: Fundamentaldiagramm des periodischen Systems. |
Dieses Modell konnte vor nich allzu langer Zeit mit Hilfe der stochastische Version des Matrix-Produkt Ansatzes [2,3] gelöst werden. Das Phasendiagramm aus Abb.1 soll nun kurz erläutert werden.
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Die Übergange von der LD-Phase und der HD-Phase in die MC-Phase sind von zweiter Ordnung. Besonders interessant ist der übergang erster Ordnung von der LD- in die HD-Phase. Beide Phasen werden getrennt durch die sogenannte Koexistenzlinie, bei der das System am linken Rand in der Niedrigdichte Phase vorliegt und am rechten Rand in der Hochdichte Phase. Beide Phasen sind relativ scharf gegeneinander abgegerenzt. Es bildet sich eine Schockfront, die einen Random Walk [5] durch das ganze System vollzieht. |
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Literatur:
[1] | S. Wolfram, Theory and Applications of Cellular Automata, Singapore: World Scientific (1986) |
[2] | M.R. Evans, N. Rajewsky and E.R. Speer, Journal of Statistical Physics 95, 45 (1999) |
[3] | J. deGier and B. Nienhuis, Physical Review E 59, 4899 (1999) |
[4] | M. Schreckenberg, A. Schadschneider, K. Nagel and N. Ito, Physical Review E 51, 2939 (1995) |
[5] | F. Spitzer, Principles of Random Walk (Springer, New-York, Heidelberg, Berlin, 1976) |
Kai-Oliver Klauck